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Fische und Co. wandern wieder in der Schutter

Die Schutter war früher ein wichtiger Energielieferant für die Region. Zahlreiche ehemalige Mühlen entlang des Flusses zeugen davon. Die Deutsche Bahn realisiert an der Schutter verschiedene Maßnahmen, um den Fluss zu renaturieren. Damit kompensiert sie bereits frühzeitig ihre Eingriffe, die für den Ausbau der Rheintalbahn zwischen Offenburg und Kenzingen nötig sind. Fische und Krebse sollen ihre alten Lebensräume zurückerobern und neue gewinnen.

Schutterzeller Mühle: Renaturierung des alten Flussarms

Durch die Umleitung der Schutter an der Schutterzeller Mühle ist ihr ursprünglicher Flusslauf verlandet. Die Bahn hat den Altarm der Schutter wieder an das Gewässersystem angeschlossen. Auf rund 300 Meter Länge wurde das alte Bachbett renaturiert und neu modelliert: 14 Riegel aus Natursteinen erzeugen mehrere Becken, in denen das Wasser langsamer fließt. So können auch Arten den Aufstieg der Schutter bewältigen, die anfällig für Strömungen sind. Seit Juni 2020 fließt die Schutter wieder durch ihren alten Lauf. Dafür investierte die Bahn rund 1,84 Millionen Euro.

Alte Mühle in Hugsweier: Aufstiegsanlage hilft Fischen beim Wandern

Die Alte Mühle in Hugsweier war seit den 1950er Jahren außer Betrieb. Trotzdem befanden sich im Flussbett noch mehrere Höhenversätze, sogenannte Abstürze. Sie verhinderten, dass Fische den Fluss bewandern konnten. Um dies wieder zu ermöglichen, musste zunächst das alte Mühlengebäude weichen. Im Anschluss entstand eine rund 28 Meter lange Auf- und Abstiegsanlage. Neun Becken erzeugen hier einzelne Höhensprünge. Dadurch reduziert sich das Gefälle. Das ermöglicht den Fischen, den Höhenunterschied von insgesamt 1,2 Metern zu überwinden. Die Bahn stellte die Wanderhilfe im März 2021 fertig. Dafür wendete sie insgesamt 480.000 Euro auf.

Mit den Maßnahmen kompensiert die Bahn die Eingriffe, die beim Ausbau der Rheintalbahn entstehen. Sie greift damit den Bauarbeiten vorweg und gleicht sie frühzeitig aus. Insgesamt setzt die Bahn zwischen Offenburg und Kenzingen zehn Umweltmaßnahmen um. Dafür investiert sie rund zwölf Millionen Euro. Neun dieser Maßnahmen sind bereits fertiggestellt und in Betrieb. Sie alle dienen dazu, Gewässer wie die Schutter wieder ökologisch durchgängig zu machen. Zugleich stehen die Maßnahmen im Kontext der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Sie schreibt vor, Gewässer in einem guten ökologischen Zustand zu halten.

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