Presse
Vor Baubeginn für Güterstrecke: Deutsche Bahn schafft neue Lebensräume für Tiere
Bevor die Deutsche Bahn (DB) Mitte der 20er Jahre mit dem Neubau der Güterverkehrsstrecke zwischen Bad Krozingen und Müllheim beginnt, fällt heute der Startschuss für zahlreiche Umweltschutzmaßnahmen im Bereich der Neubaustrecke. Über 20 verschiedene Projekte setzen Fachleute in den nächsten drei Jahren um, um die von den Bauarbeiten betroffenen Tierarten ausreichend zu schützen. Denn: Wo die DB für neue Bahnanlagen in die Natur eingreifen muss, schafft sie auch neue Lebensräume.
Brutflächen für Vögel, Umzugsservice für Amphibien und Reptilien
Im Fokus der Umweltschutzmaßnahmen stehen neue Lebensräume für seltene Vogelarten wie zum Beispiel die Feldlerche, der Bluthänfling oder der vom Aussterben bedrohte Triel. Aber auch für stärker verbreitete Vogelarten wie die Wiesenschafstelze, das Schwarzkehlchen oder den Neuntöter werden Flächen umgestaltet und attraktiver gemacht. Für Heckenbrüter pflanzt die DB an geeigneten Stellen Gehölze und Sträucher, für Bodenbrüter entwickelt sie Brachflächen und für Höhlenbrüter hängt sie Nistkästen auf. Aufmerksamkeit widmet die DB auch den Reptilien und Amphibien in der betroffenen Region. Diese erhalten nicht nur Ausweichquartiere, sondern den kompletten Umzugsservice: Sie werden kurz vor Baubeginn von Hand eingesammelt und umgesiedelt.
Frühzeitige Planung und Umsetzung
Die DB hat im Vorfeld umfangreiche Kartierungen durchgeführt. Anhand dieser ermittelten Expert:innen, welche Tierarten durch die Baumaßnahmen beeinträchtigt werden. Um dem entgegenzuwirken, haben sie ein Bündel an Maßnahmen entwickelt. Die Natur- und Umweltschutzmaßnahmen sind Bestandteil des Genehmigungsantrags für die neue Strecke. Damit die Tiere vor Baubeginn genügend Zeit haben, sich an die angelegten Ausweichquartiere zu gewöhnen, beginnt die DB bereits heute mit den ersten Landschaftsbauarbeiten.
Arbeiten außerhalb der Brut- und Nistzeiten
Die Umweltmaßnahmen werden von drei Garten- und Landschaftsbaubetrieben durchgeführt. Die Betriebe werden innerhalb der nächsten drei Jahre hauptsächlich von Oktober bis März vor Ort aktiv sein. In diesem Zeitraum haben Anpflanzungen den größten Erfolg. Im Sommer finden zum Schutz der lokalen Tierwelt nur Pflege- und Kontrollarbeiten statt. Zum Beispiel werden die Nistkästen kontrolliert oder die neuen Pflanzungen gepflegt. Für die Umweltmaßnahmen hat die DB in großem Umfang Flächen erworben oder angepachtet.
Nächste Schritte im Genehmigungsverfahren
Im Rahmen des viergleisigen Ausbaus der Rheintalbahn plant die DB zwischen Bad Krozingen und Müllheim eine neue Strecke für den Güterverkehr. Mit der Trennung von Güter- und Personenverkehr schafft die DB die Basis für mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene, Fahrgäste profitieren zudem von kürzeren Fahrzeiten auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Basel.
Die neue Güterstrecke befindet sich aktuell im Genehmigungsverfahren. Für die beiden Planungsabschnitte 8.3 und 8.4 zwischen Bad Krozingen und Müllheim fand im Juli dieses Jahres ein Erörterungstermin statt. Das Regierungspräsidium Freiburg hat die im Zuge der Offenlage der Planungsunterlagen eingegangenen Einwendungen und Stellungnahmen mit allen Beteiligten besprochen. Damit ist das Anhörungsverfahren für die beiden Abschnitte nahezu abgeschlossen.
Die DB rechnet damit, 2024 den Planfeststellungsbeschluss und damit die Baugenehmigung zu erhalten. Die ersten Bautätigkeiten können voraussichtlich Ende 2025 beginnen.
Folgen Sie uns!
- Karlsruhe Basel auf Facebook
- Karlsruhe Basel auf X
- Karlsruhe Basel auf Instagram
- Karlsruhe Basel auf Youtube